Donnerstag, 14. November 2013

Routine Abläufe für die Kids

Jetzt wo Muffin Nr. vier auf dem Weg ist, werde ich mich mit aller Kraft an die Organisationsverbesserung machen. Es MUSS doch irgendwie besser werden, oder?

Mein erster Plan ist Verbesserung der Morgen und Abend Routine. Das Problem ist, dass wenn die Mama selbst von ADHS betroffen ist, sind auch nicht immer alle Sachen fertig vorbereitet. Wie sollen sich die Kids die Sachen rauslegen, wenn sie noch gar nicht gewaschen sind? Mmmh.

Da bin ich zugegebener Massen auch nicht immer ganz unschuldig dran.

Im Moment hab ich allerdings das Gefühl ich versinke im Chaos, und es wird immer schlimmer um mich rum.

Heute werde ich also "Chore Cards" fertig machen, also Routine Kärtchen, die die Kinder dann abarbeiten können. Mal sehen wie es klappt.

Ausserdem bin ich noch auf der Suche nach einer geeigneten Uhr/Wecker für die Kinder...Vielleicht würde einfach mein Handy reichen. Ich werde es mal ausprobieren.

Freitag, 7. Juni 2013

Der Tag an dem die Enten verschwanden

Ich koche vor Wut. Vor einigen Wochen hab ich vier Entenküken gekauft, die wir großziehen wollten. Damit sie schön zahm werden, zumindest zahmer als die letzten.

Viele Wochen habe ich sie gefüttert, mit angerührten Haferflocken, kleingehackem Löwenzahn und gekochten Eiern. Schwimmen gelassen, trocken gerieben, unter Aufsicht in einem kleinen Auslauf laufen und schwimmen lassen.

Jetzt sind sie weg. Der Doktor hat sie in einen zu kleinen Auslauf gesetzt, der keinen Schutz gegen Raubtiere hatte, und auch nach unten nicht ausbruchssicher war, und völlig überraschend - alle weg. Alle vier.

all das Geld und die Mühe die da reingesteckt worden sind. Vor allem von mir. Weg. Kleine Enteküken, hilflos und niedlich. Von irgendeinem Raubtier geholt.

Man kann ihm nichts anvertrauen. Kein Lebewesen. Und das schlimme - man kann auch kaum etwas vor ihm beschützen. Weil er einfach macht, was er gerade denkt, sag ich ihm, dass geht nicht, zu klein, zu schutzlos kommt: Ach, wird schon nichts passieren.

Und hinterher: Oh, sorry, das hab ich nicht so gemeint.

Super.

Freitag, 29. März 2013

Symptomtagebuch

Wir hatten unseren ersten Termin mit dem Familientherapeuten. Er macht einen ganz kompetenten Eindruck, wobei ich auch bei ihm immer mal wieder dieses in-sich-hinein-Lächeln sehe, dass ich so gar nicht mag. Dieses "ich weiss was das Problem ist, und wenn Sie sich benehmen würden wie Erwachsene hätten Sie es nicht". Wahrscheinlich ist das nur eine Übertragung von mir, ich versuch es mal zu ignoriern. Oder ich spreche es einfach an. jedenfalls sollen wir ein Symptomtagebuch führen. Ich werde diesen Blog dazu benutzen, die Symptome des Prinzen zu dokumentieren, bis zum nächsten Gespräch oder so. Der Morgen lief ganz gut. Anziehen ging ohne größeren Probleme, Frühstück auch. Kein Schreianfall. Gestern war der Prinz den Nachmittag bei einem Freund zu Besuch. Die Eltern sind echt nett, und sehr liebevoll, allerdings nicht sehr gut im Grenzen setzten. Süssigkeiten sind frei zugänglich, es wird Fanta oder Cola getrunken, und dazu kann man, wenn man möchte, noch ein paar Chips haben. (Alles andere darf auch gegessen werden, aber meine Kinder fragen nicht danach) Die Menge an Spielzeug macht mich ganz wuschig. Allein drei Puppenwägen für zwei Kinder. Alles in mind. zwei - dreifacher Ausführung. Das Spielzimmer ist ein riesiger Haufen Spielzeug. Bunt, laut, mind-blowing. Abends zuhause war es dann schon etwas schwieriger. Der Prinz wirkte sehr unbalanciert, bekam mehrer Anfälle, schrie...war kaum zu bremsen. Wutanfall, weil es nach dem Essen kein Eis zum Nachtisch mehr gab. Nicht noch mehr Zucker. Heute morgen: Albtraum. Erste Schreianfälle direkt nach dem Aufstehen. Das zog sich dann durch die ersten Stunden des Tages so weiter. Fünfmal Pippimachen beim Frühstück, jedesmal mit Wutanfall. Anziehen: Albtraum. Kleidung, die normalerweise problemlos geht, ging heute gar nicht. Weinen, schreien, hauen, Möbel werfen. Zehn Minuten im Arm schreien und um sich schlagen, dann ging es. Ich hab ihm versichert, dass das Gefühl weggehen wird, nach ein paar Minuten draussen, und nach mehrmaligem Nachfragen hat er es mir auch geglaubt. Hat noch ein wenig geweint, ging dann aber mit dem Doktor und seiner Schwester mit dem Hund in den Wald. Mal sehen, wie der Tag so weitergeht...

Mittwoch, 13. März 2013

Impulsivität

Der Doktor wird immer merkwürdiger. Manchmal soweit, dass es mir Angst macht. Gestern hat er sich mit mir gestritten, danach ist er so gemein zur Prinzessin gewesen, hat sie angeschrien, dass er sie nicht mehr erträgt, hat seine Jacke genommen und ist abgehauen. Ohne zu sagen wohin oder wann er wiederkommt. Oder ob überhaupt.

Die Prinzessin hat so geweint. Ich habe ihr erstmal erklärt, dass der Papa in Wirklichkeit sauer auf mich ist, oder vielleicht auch auf sich selbst, weil ich ihn mal wieder beim Lügen erwischt habe. Aber ich glaube, diese Wunde, die er verursacht hat, die wird nicht so einfach abheilen.

Ich versuche so sehr, unsere Situation zu verbessern, ich weiss aber nicht mehr, was ich noch machen soll...

Sonntag, 24. Februar 2013

Sensomotorik die Zweite

Wie vorausgesehen hat der Termin bei der Psychologin leider gar nichts gebracht, nur das ich wirklich wütend war, hinterher.

Kurz zusammengefasst hat sie mir gesagt, dass ich den Prinzen strenger rannehmen soll, dass ich auf seine "Aufmerksamkeitsheischendes Verhalten" gar nicht reagieren darf, dass ich nicht weiche Kleidung besorgen soll, sondern ihn im Gegenteil in seine "normale" Kleidung "zwingen" soll. Zur Not mit Konsequenzen und Auszeiten.

Als ich ihr dann deutlich zu verstehen gegeben habe, dass das ÜBERHAUPT nicht mit unserer Philosophie übereinstimmt, hat sie mit den Schultern gezuckt und gesagt: Da kann ich Ihnen nur noch die Tagesklinik anbieten. Da kann man ihn dann mit Ritalin einstellen.

Hervorragend. Also, zwischen "Ich zwinge Dich" und "Ritalin" besteht keinerlei Therapiemöglichkeit. Da sind wir ja sehr beeindruckt von unserer hiesigen Kinderpsychiatrie.

Freitag, 25. Januar 2013

Sensomotorische Integrationsstörung

Ich will jetzt gar nicht viel darüber schreiben, was eine SID (Sensoric Integration Disorder) eigentlich ist. Nur das der Prinz im Moment EXTREM darunter leidet. Und wir leider nicht sehr viel Hilfe bekommen.

Unsere Ergotherapeutin, Frau B. ist allerdings super, immer telefonisch erreichbar (mit Wartezeiten natürlich) Immer bereit zu helfen, immer mit guten Tips.

Der Prinz ist im Moment nicht in der Lage, Kleidung zu tragen. Er läuft nackt durchs Haus und geht überhaupt nicht raus. Manchmal fragt er, ob er mitgehen darf zu irgendetwas, oder Schlittenfahren, oder mit dem Hund spazieren. Dann sage ich: Du darfst mitkommen. Du musst dich erst anziehen.
Und dann will er nicht mehr. Leider kann ich bei - 10 ° C Aussentemperatur nicht so sehr tolerant sein. Ich denke, ich bin schon ziemlich tolerant, aber Socken oder Strumpfhose und etwas was wenigstens so ähnlich wie eine Hose ist muss schon sein. Und nur Unterhemd geht leider auch nicht.

Wir fangen jetzt eine sogenannte sensorische Diät an. Der sensorische Input wird versucht so zu ordnen, dass er abwechselnd Tiefendruck und Ruhephasen oder Aktivität bekommt. Mindestens einmal pro Tag in die Badewanne. (Obwohl abtrocknen ein Albtraum ist). Massagen.
Und ich versuche jetzt sensorische Aktivitäten einzubauen. Heute möchte ich essbare Knete machen. Mal sehen wie es läuft.

Ich lass es euch wissen.

Der Termin beim Psychologen ist nächste Woche. Leider habe ich nicht viel Hoffnung, dass der etwas bringt. wir werden sehen.

Dienstag, 2. Oktober 2012

Aufräumaktionen

Am Wochenende hat der Doktor angefangen die Garage aufzuräumen. Das ist ein immer wiederkommendes Ereignis, wie die bunten Blätter im Herbst oder die ersten Blüten im Frühling.

Ein paar Monate, meist ein halbes Jahr, wird einfach alles, was ihm in die Hände fällt, irgendwo in der Garage fallen gelassen, nach einigen Monaten entwickelt sich dann so etwas wie Maulwurfshügel aus Dingen, gemischt mit Abfall, die sich rasch in den Nanga Pabat verwandeln. Sein Lieblingsberg. (Vielleicht liegt es daran, dass er Berge baut? Vielleicht sollte ich ihn Bergsteigen schicken?)

Der Berg wächst und wächst, und es ist wirklich unglaublich was darauf alles endet. Eigentlich einfach alles. Inklusiver neu gekaufter Kleidungsstücke, manchmal Lebensmittel (das ist dann echt bääääh!) Auf kleine Hinweise wie: Die Garage sieht übel aus. Kannst Du die mal aufräumen? - wird mit: Oh, mach ich bald - oder - Dieses Wochenende sicher! reagiert. Der Dialog findet dann so gefühlte 167 mal statt.

Bis dann der Ölvorrat zur Neige geht. Es ist nämlich so, der einzige Mensch der dafür sorgen kann, das die Garage aufgeräumt wird, ist der Öllieferant. Die missbilligenden Blicke dieses Mannes scheint mein Mann überhaupt nicht ertragen zu können. Ganz davon abgesehen, dass es natürlich auch eher schwierig ist mit dem Ölschlauch durch ein Abfallgebirge durchzukommen.

Steht also der Ölpegel bei ca. 500 l, kommt es zur Aufräumwut. Die sieht so aus: Heute muss ich die Garage aufräumen!

Dann sehe ich ihn mehrere Stunden nicht mehr, höre ihn aber poltern. (ADS = Unglaubliche Fähigkeit Lärm zu produzieren!) Meist findet diese Aktion an einem Sonntag statt.

Aller Elektromüll wird ins eine Auto gestopft. Bis es bis obenhin mit alten Staubsaugern, kaputten Mixern und Computerteilen voll ist. Woher kommen bitte diese Mengen an Elektromüll? Ein modernes Wunder.
Auf die vorsichtige Frage, wann er das denn wegbringen möchte, und wie lange er jetzt wohl mit dem Müll im Auto durch die Gegend fahren will gibt es keine Antwort. Naja.

Ich muss jetzt sehr aufpassen, da er alles was er findet in unter 3,29 sec wegsortiert haben muss. Sein persönliches Ziel. Länger nachdenken, weiter laufen? Unmöglich. Das heißt Spielzeug der Kinder, Kleidungsstücke und die oben erwähnten neuen Einkäufe werden auf die neu erschaffenen Müllberge verteilt. Also vom Laden direkt auf den Müll. Ich muss zugeben, dass ich dabei auch manchmal sauer werde.

Erwähnenswert ist noch die Kraft der Zentrifugalkraft die er nutzt. Das heißt, alles, was vorher in der Mitte des Raumes zu finden war, klebt plötzlich an den Wänden, in einem großen Kreis um die Garage. Leider völlig ohne Rücksichtnahme darauf, was wohl dahinter liegt, und ob man da noch dran muss. Das heisst, alles was bei der letzten Aufräumaktion schon an die Wand kam, ist jetzt völlig unerreichbar, zumindest für mich. Inklusive dem Waschbecken das ich zum Blumengießen benutzte. Oder den Gartengeräten.

Ein ganzes Schwerlastregal, mit all meinen Gartenwerkzeugen, Folien und Erde - nicht erreichbar.

Und kreative Lösungen sperriges Material wegzuschaffen gibt es auch. Isolierblöcke (oder wie die auch immer heissen) zum Beispiel. Die stapelte er einfach vors Garagentor. Alles Kälteisolierung. Super oder? Natürlich kann man dann die Garage nicht mehr betreten. Aber dafür ist sie gegen Kälte isoliert.

Himmel, hilf.